Botanik – Das Wesentliche über Cannabis‑Pflanzen

Wenn du dich schon einmal gefragt hast, warum ein Hemp‑Strauch so unterschiedliche Wirkstoffe produzieren kann, bist du hier richtig. In diesem Artikel erkläre ich dir knapp, welche Pflanzenteile wirklich wichtig sind, wie die einzelnen Cannabinoide entstehen und welche Faktoren das Wachstum beeinflussen.

Pflanzenaufbau leicht erklärt

Eine Cannabispflanze besteht im Grunde aus Wurzel, Stamm, Blättern und den begehrten Blüten. Die Wurzel nährt die Pflanze, der Stamm transportiert Wasser und Nährstoffe, während die Blätter das Sonnenlicht in Energie umwandeln. Die eigentlichen Produktionsstätten für CBD, THC, CBG und Co. sind die Harzdrüsen an den Blüten – die kleinen Kristalle, die du bei einem guten Vape‑Produkt kennst.

Die Harzdrüsen entstehen, wenn die Pflanze in die Blütephase eintritt. Das passiert meist nach etwa 8‑12 Wochen vegetativer Wachstumszeit. In dieser Phase schalten sich Gene um, die Enzyme produzieren, die die Cannabinoide aus Vorstufen herstellen.

Wie entstehen die verschiedenen Cannabinoide?

Alle bekannten Cannabinoide starten aus einer gemeinsamen Vorstufe: Cannabigerolsäure (CBGA). Wenn die Pflanze reift, wandelt sie CBGA über enzymatische Prozesse in verschiedene Säuren um – CBDA (für CBD) und THCA (für THC) sind die wichtigsten. Durch Hitze (z. B. beim Verdampfen) wird die Säure in das eigentliche Cannabinoid umgewandelt.

Andere Cannabinoide wie CBG, CBC oder sogar die neueren THCP entstehen über ähnliche Wege, nur dass unterschiedliche Enzyme aktiv werden. Das erklärt, warum manche Sorten mehr CBG enthalten, während andere besonders THC‑reich sind.

Für dich als Vaper bedeutet das: Die Auswahl der Pflanze entscheidet, welche Cannabinoide du inhalierst. Wenn du ein Vape‑Liquid mit hohem CBG‑Gehalt suchst, schaue nach Sorten, die in der Blütephase wenig THCA, dafür aber viel CBGA produzieren.

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Genetik. Kreuzungen zwischen Indica‑ und Sativa‑Stämmen können das Verhältnis von CBD zu THC stark verändern. Durch gezielte Züchtung entstehen Sorten, die kaum THC, dafür viel CBD besitzen – perfekt für Menschen, die keine psychoaktive Wirkung wollen.

Zusammengefasst: Die Botanik von Cannabis erklärt, warum wir so viele unterschiedliche Produkte haben. Die Pflanze liefert die Bausteine, Enzyme bauen sie zu Cannabinoiden um, und die Zucht bestimmt das Endprofil. Wenn du das nächste Mal ein Produkt kaufst, wirf einen Blick auf die Herkunftsangaben – sie verraten viel über das botanische Profil und damit über das, was du wirklich bekommst.

Cannabis: Frucht oder Kraut? - Botanik leicht erklärt
Karolina Schulz 30 September 2025

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