Gesundheit und Wellness

Welche Medikamente und Substanzen helfen beim Abnehmen?

Saskia Müller

Saskia Müller

Welche Medikamente und Substanzen helfen beim Abnehmen?

Wenn du dich fragst, welche Medikamente oder Substanzen wirklich beim Abnehmen helfen, dann bist du nicht allein. Tausende Menschen suchen nach einer schnellen Lösung - besonders wenn Diäten und Sport allein nicht den gewünschten Erfolg bringen. Aber Vorsicht: Nicht alles, was als „Abnehm-Wunder“ beworben wird, ist sicher oder sogar legal. Einige Substanzen, wie bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente, haben echte Wirkung - aber auch starke Nebenwirkungen. Andere, wie Cannabis-Energy-Drinks, sind eher Marketing-Hype als wissenschaftlich belegte Lösung.

Was wirklich hilft: Verschreibungspflichtige Abnehmmedikamente

In Deutschland gibt es einige zugelassene Medikamente, die speziell zur Gewichtsreduktion entwickelt wurden. Sie wirken nicht wie Zaubertränke, sondern unterstützen den Körper auf medizinisch nachgewiesene Weise. Die bekanntesten sind:

  • Phentermin: Ein Appetitzügler, der das zentrale Nervensystem anregt. Er reduziert das Hungergefühl - besonders in den ersten Wochen. Aber er ist nur für kurzfristige Anwendungen (max. 12 Wochen) zugelassen, weil er abhängig machen kann und den Blutdruck erhöht.
  • Orlistat: Dieses Medikament blockiert die Aufnahme von Fett aus der Nahrung. Unverdautes Fett wird einfach ausgeschieden. Das klingt gut, aber die Nebenwirkungen sind unangenehm: fettige Stühle, Blähungen, unkontrollierter Stuhlgang. Es funktioniert nur, wenn du gleichzeitig deine Fettdosis reduzierst.
  • Semaglutid (z. B. Wegovy): Dieses Medikament wurde ursprünglich für Diabetes entwickelt, aber es hat sich als einer der effektivsten Abnehmstoffe erwiesen. Es simuliert ein Hormon (GLP-1), das das Sättigungsgefühl verstärkt und die Magenentleerung verlangsamt. Studien zeigen, dass Nutzer durchschnittlich 15 % ihres Körpergewichts verlieren - wenn sie es mit Ernährungsumstellung und Bewegung kombinieren.

Diese Medikamente sind nicht für jeden geeignet. Sie werden nur verschrieben, wenn dein BMI über 30 liegt - oder über 27, wenn du zusätzlich an Bluthochdruck, Diabetes oder Schlafapnoe leidest. Und sie ersetzen keine gesunde Lebensweise. Sie sind ein Hilfsmittel, kein Ersatz.

Cannabis-Energy-Drink: Wirkung oder Werbelüge?

Im letzten Jahr sind Cannabis-Energy-Drinks in Deutschland immer häufiger in Läden und Online-Shops aufgetaucht. Sie versprechen Energie, Fokus - und manchmal sogar „Abnehmen durch CBD“. Aber was steckt wirklich dahinter?

CBD (Cannabidiol) ist ein nicht-psychoaktiver Bestandteil der Hanfpflanze. Es gibt Hinweise, dass CBD den Stoffwechsel beeinflussen und Entzündungen reduzieren kann. Aber es gibt keine eindeutigen wissenschaftlichen Studien, die beweisen, dass CBD oder Cannabis-Drinks direkt zu Gewichtsverlust führen.

Was diese Drinks oft enthalten: Koffein, Zucker, Aromen und eine winzige Menge CBD - oft weniger als 10 mg pro Flasche. Das ist zu wenig, um eine physiologische Wirkung zu haben. Und der hohe Zuckergehalt? Der kann genau das Gegenteil bewirken: Insulin-Spitzen, Heißhunger und mehr Fettansammlung.

Ein Cannabis-Energy-Drink ist kein Abnehmprodukt. Er ist ein Energiegetränk mit einem Trend-Label. Wer damit abnimmt, tut es vermutlich, weil er weniger Kalorien isst - nicht wegen des CBD.

Transparenz-Darstellung des Körpers mit medizinisch wirksamen Wegen gegen Fett und nutzlose CBD-Getränke-Komponenten.

Was nicht hilft: Die gefährlichen Mythen

Im Internet findest du jede Menge „Geheimtipps“: Laxative, Diuretika, Thyroxin, Ephedrin, oder sogar „Fat Burner“ aus China. Viele davon sind illegal, gefährlich oder beides.

  • Laxative: Sie entleeren den Darm - nicht den Körperfett. Du verlierst Wasser und Elektrolyte, nicht Gewicht. Langfristig schädigen sie deine Darmflora und können zu chronischer Verstopfung führen.
  • Diuretika: Diese „Wassertabletten“ lassen dich nur Wasser ausscheiden. Der Effekt ist kurzfristig und gefährlich. Sie können zu Herzrhythmusstörungen oder Nierenschäden führen.
  • Ephedrin: Früher war es in vielen Fat-Burnern enthalten. In Deutschland ist es seit 2003 verboten, weil es Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen kann.
  • Thyroxin: Ein Schilddrüsenhormon. Wer es ohne medizinische Notwendigkeit nimmt, riskiert Herzprobleme, Knochenschwund und eine lebenslange Abhängigkeit von Hormonen.

Diese Substanzen sind keine Abnehmhilfen - sie sind Gesundheitsrisiken. Und sie sind oft in unkontrollierten Online-Shops oder von dubiosen Anbietern erhältlich. Kaufen ist kein Risiko - es ist ein Spiel mit dem Leben.

Gefährliche Abnehm-Substanzen in Warnkreisen, neben gesunden Alternativen wie Schuhen, Gemüse und Schlafmaske.

Warum Gewichtsverlust so schwer ist - und wie du es richtig machst

Der Körper ist kein Computer. Du kannst nicht einfach einen Knopf drücken und das Fett verschwinden lassen. Jede Form von Gewichtsverlust, die nicht auf Ernährung, Bewegung und Schlaf basiert, ist kurzfristig und oft rückgängig.

Studien zeigen: Wer erfolgreich und langfristig abnimmt, tut es mit drei Säulen:

  1. Ernährungsumstellung: Weniger Zucker, weniger verarbeitete Lebensmittel, mehr Protein und Ballaststoffe. Es geht nicht um Kalorienzählen - sondern um Nährstoffdichte.
  2. Bewegung: Nicht nur Cardio. Krafttraining baut Muskelmasse auf - und Muskeln verbrennen mehr Kalorien, selbst im Ruhezustand.
  3. Schlaf und Stressmanagement: Wer schlecht schläft oder ständig gestresst ist, produziert mehr Cortisol. Dieses Hormon lagert Fett besonders am Bauch ab - und treibt den Appetit nach Süßem an.

Medikamente wie Semaglutid können diesen Prozess unterstützen - aber sie funktionieren nur, wenn du die Grundlagen schon kennst. Wer auf Medikamente setzt, ohne seine Gewohnheiten zu ändern, wird später wieder zunehmen.

Was du jetzt tun kannst

Wenn du wirklich abnehmen willst, dann fang hier an:

  • Gehe zu deinem Hausarzt und rede offen über deine Ziele. Frag nach einer Gewichtsberatung - viele Krankenkassen zahlen das.
  • Vermeide Produkte, die „schnelles Abnehmen“ versprechen - besonders wenn sie nicht verschreibungspflichtig sind.
  • Wenn du CBD-Produkte verwendest: Wähle nur solche mit zertifizierter Qualität, ohne Zucker und ohne künstliche Aromen.
  • Setze keine Hoffnung in Energy-Drinks, selbst wenn sie „Cannabis“ im Namen tragen. Sie sind kein Abnehmtool.
  • Denk langfristig: 0,5 bis 1 kg pro Woche ist realistisch und gesund. Alles andere ist meistens nur Wasser, das bald wieder zurückkommt.

Es gibt keine geheime Formel. Es gibt nur klare Regeln: gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichender Schlaf - und Geduld. Wer das versteht, braucht keine Wundermittel. Wer das ignoriert, läuft Gefahr, nicht nur Geld, sondern auch Gesundheit zu verlieren.