Wenn du deinem Hund CBD gibst, dann tust du das wahrscheinlich, weil du ihm helfen willst - vielleicht wegen Angst, Schmerzen oder Unruhe. Aber was passiert, wenn du zu viel gibst? Kann CBD deinem Hund tatsächlich schaden? Die Antwort ist einfach: Ja, zu viel CBD kann deinem Hund unangenehme oder sogar gefährliche Symptome bescheren. Aber keine Panik: Eine tödliche Überdosierung ist extrem selten. Wichtiger ist, dass du lernst, was zu viel bedeutet und wie du es vermeidest.
Was passiert, wenn ein Hund zu viel CBD bekommt?
Ein Hund, der zu viel CBD erhält, zeigt meist keine schwerwiegenden Schäden - aber er fühlt sich mies. Die häufigsten Anzeichen sind:
- Schläfrigkeit oder extreme Müdigkeit
- Unkoordinierte Bewegungen, stolpern, Schwäche in den Beinen
- Übelkeit oder Erbrechen
- Veränderte Herzfrequenz - meist langsamer
- Erhöhter Speichelfluss
- Leichte Durchfall oder veränderte Stuhlgewohnheiten
Diese Symptome klingen zwar beunruhigend, sind aber meist vorübergehend. Sie verschwinden meist innerhalb von 4 bis 24 Stunden, wenn du keine weitere Dosis gibst. Ein Hund, der 5-mal die empfohlene Menge bekommt, wird nicht sterben - aber er wird den Tag verfluchen. Ein Tierarzt in Köln berichtete 2024 von einem Fall, bei dem ein Labrador 12-mal die empfohlene Dosis bekam. Der Hund lag den ganzen Tag apathisch herum, trank aber noch Wasser, ging zur Toilette und erwachte am nächsten Morgen völlig gesund.
Warum ist CBD für Hunde nicht einfach „je mehr, desto besser“?
Viele Menschen denken: Wenn CBD hilft, dann muss mehr noch besser sein. Das ist ein gefährlicher Irrtum. CBD wirkt nicht wie ein Schmerzmittel, das man hochschrauben kann. Es reguliert das Endocannabinoid-System - ein komplexes Netzwerk im Körper, das Stimmung, Schmerzempfinden, Entzündungen und Schlaf steuert. Zu viel CBD überlastet dieses System. Es reagiert nicht mit stärkerer Wirkung, sondern mit Verwirrung.
Ein Hund, der zu viel CBD bekommt, hat nicht mehr „mehr Ruhe“ - er hat „keine Kontrolle mehr über seinen Körper“. Das ist kein Effekt, den du willst. Studien von der University of Pennsylvania (2023) zeigen, dass Hunde, die über längere Zeit hohe CBD-Dosen erhielten, eine geringfügige, aber messbare Leberenzyme-Veränderung aufwiesen. Das heißt: Dein Hund kann nicht nur kurzfristig unwohl sein - langfristig kann zu viel CBD auch die Leber belasten.
Wie viel CBD ist sicher für meinen Hund?
Die richtige Dosis hängt von drei Dingen ab: Gewicht, Gesundheitszustand und Konzentration des Produkts. Es gibt keine allgemeingültige Formel, aber eine bewährte Faustregel lautet:
- Leichter Hund (unter 10 kg): 1-2 mg CBD pro Tag
- Mittlerer Hund (10-25 kg): 2-5 mg CBD pro Tag
- Schwerer Hund (über 25 kg): 5-10 mg CBD pro Tag
Diese Werte gelten für niedrige bis mittlere Konzentrationen (5-10% CBD-Öl). Wenn du ein Produkt mit 20% CBD verwendest, musst du die Menge halbieren. Es ist immer besser, mit der niedrigsten Dosis zu beginnen - und erst nach 3-5 Tagen langsam hochzuschrauben. Viele Hunde reagieren schon mit 1 mg pro 5 kg Körpergewicht. Ein 20 kg schwerer Border Collie braucht also nicht 10 mg - vielleicht reichen 4 mg völlig aus.
Beachte: Die Dosierung auf der Flasche ist oft eine Empfehlung für Menschen. Hunde brauchen viel weniger. Ein Produkt, das für einen 70 kg schweren Menschen gedacht ist, ist für einen 8 kg schweren Chihuahua tödlich - wenn du es einfach übernimmst.
Was ist mit CBD-Produkten für Menschen?
Du hast vielleicht ein CBD-Öl für dich gekauft und denkst: „Warum nicht auch für den Hund?“ Vorsicht. Viele CBD-Öle für Menschen enthalten Zusatzstoffe, die für Hunde giftig sind:
- Xylit: Ein Süßstoff, der bei Hunden innerhalb von 30 Minuten zu einer lebensgefährlichen Unterzuckerung führen kann - sogar bei winzigen Mengen.
- Alkoholische Lösungsmittel: Einige Tinkturen enthalten Ethanol - Hunde vertragen Alkohol kaum.
- Terpene oder Aromen: Pfefferminz, Zitrone oder andere Aromen können die Magenschleimhaut reizen.
Ein Produkt, das für dich sicher ist, kann für deinen Hund eine Zeitbombe sein. Kaufe immer CBD-Öl, das explizit für Hunde entwickelt wurde. Schau auf das Etikett: „Für Hunde geeignet“, „ohne Xylit“, „mit Tierarzt getestet“. Marken wie Holistapet, cbdMD für Tiere oder Honest Paws haben spezielle Rezepturen für Hunde - mit genau dosierten Mengen und ohne gefährliche Zusätze.
Was tun, wenn mein Hund zu viel CBD bekommen hat?
Wenn du merkst, dass dein Hund mehr CBD bekommen hat als geplant - halte die Ruhe. Die meisten Fälle sind nicht lebensbedrohlich. Folgende Schritte helfen:
- Keine weitere Dosis geben. Jetzt ist Schluss mit CBD.
- Beobachte die Symptome. Schläft er? Kann er stehen? Hat er Erbrechen oder Durchfall?
- Halte ihn warm und ruhig. Ein ruhiger Raum, ein weiches Kissen, etwas Wasser - das ist alles, was er braucht.
- Bei schweren Symptomen: Tierarzt anrufen. Wenn dein Hund nicht mehr aufstehen kann, bewusstlos ist, oder stark erbricht - ruf sofort an. Sag ihm, wie viel CBD der Hund bekommen hat und wann.
- Behalte die Verpackung. Der Tierarzt braucht die Konzentration und die Zutatenliste, um zu entscheiden, ob etwas Giftiges dabei ist.
Die meisten Tierärzte behandeln CBD-Überdosierungen nur unterstützend - mit Flüssigkeitstherapie, Ruhe und Beobachtung. Es gibt kein Gegenmittel, aber dein Hund wird sich erholen. Die meisten Tiere sind nach 12-24 Stunden wieder wie neu.
Wie vermeide ich eine Überdosierung?
Die beste Strategie ist Vorsorge. Hier sind fünf einfache Regeln:
- Verwende immer ein Messgerät. Keine „eine Prise“ oder „ein Tropfen“. Nutze die Pipette, die mit dem Produkt kommt, oder eine Spritze ohne Nadel.
- Halte CBD außer Reichweite. Hunde schnuppern an allem. Ein offenes Fläschchen auf dem Tisch ist eine Einladung.
- Notiere jede Dosis. Schreibe auf: Datum, Uhrzeit, Menge, Reaktion. So siehst du, ob es hilft - oder ob du zu viel gibst.
- Frage deinen Tierarzt. Nicht jeder Tierarzt ist ein CBD-Experte - aber viele kennen die Risiken. Frag nach: „Welche Dosis würden Sie für meinen Hund empfehlen?“
- Vertraue nicht auf „natürlich“. „Natürlich“ bedeutet nicht „sicher“. CBD ist ein aktiver Wirkstoff - wie Aspirin oder Antibiotika. Es muss mit Respekt behandelt werden.
Was ist mit CBD bei Hunden mit Vorerkrankungen?
Wenn dein Hund Leberprobleme, Nierenschwäche, Epilepsie oder Herzprobleme hat, dann ist Vorsicht doppelt wichtig. CBD wird in der Leber abgebaut. Bei geschwächter Leber kann es sich anreichern - und das Risiko von Nebenwirkungen steigt. Ein Hund mit Lebererkrankung sollte nur mit strenger Tierarztüberwachung CBD bekommen - und oft mit deutlich niedrigeren Dosen.
Ein Fall aus einem Tierklinikbericht aus Hamburg (2024): Ein 11-jähriger Golden Retriever mit chronischer Leberentzündung bekam täglich 8 mg CBD für Angst. Nach zwei Wochen zeigte der Bluttest eine Verdopplung der Leberwerte. Der Tierarzt reduzierte die Dosis auf 2 mg - und die Werte normalisierten sich innerhalb von drei Wochen. CBD half weiterhin bei der Angst - aber nur, wenn die Dosis angepasst wurde.
Die wichtigste Erkenntnis
CBT ist kein Wundermittel - aber auch kein Gift. Es ist ein Werkzeug. Wie ein Schraubenzieher: Richtig verwendet, macht es dein Leben leichter. Falsch verwendet, kannst du dir den Daumen brechen. Gib deinem Hund nicht mehr CBD, als er braucht. Fange klein an. Beobachte genau. Und wenn du unsicher bist - frage deinen Tierarzt. Dein Hund wird es dir danken - mit einem ruhigen Blick, einem sanften Schwanzwedeln und einem Leben ohne unnötige Nebenwirkungen.