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Ist es günstiger, Blüten oder Edibles zu kaufen? Ein Preisvergleich für Cannabis-Produkte

Karolina Schulz

Karolina Schulz

Ist es günstiger, Blüten oder Edibles zu kaufen? Ein Preisvergleich für Cannabis-Produkte

Wenn du zum ersten Mal Cannabis in Deutschland kaufst, stehst du vor einer einfachen, aber teuren Frage: Soll ich Blüten nehmen oder lieber Cannabis-Cookies, Gummibärchen oder Schokolade? Es geht nicht nur um den Geschmack. Es geht um dein Budget. Und das ist entscheidend, besonders wenn du regelmäßig konsumierst.

Was kostet ein Gramm Cannabis-Blüten?

In Deutschland kannst du Cannabis-Blüten in lizenzierten Apotheken oder über den legalen Anbau in privaten Clubs kaufen. Der Preis liegt zwischen 8 und 15 Euro pro Gramm, je nach Qualität, THC-Gehalt und Region. In Wiesbaden, wo ich lebe, zahlt man durchschnittlich 11 Euro für mittelhochwertige Blüten mit 15-18 % THC. Das klingt erst mal viel - aber rechne mal weiter.

Ein Gramm Blüten enthält etwa 150-180 mg THC. Wenn du 10 mg pro Session verbrauchst (ein typischer Wert für Anfänger), reicht ein Gramm für 15 bis 18 Sessions. Das macht pro Session etwa 0,60 bis 0,75 Euro. Wenn du jeden Tag rauchst, kommst du auf 18 bis 22 Euro pro Monat. Das ist kein riesiger Betrag - aber es ist nicht die einzige Kostenquelle.

Wie viel THC steckt in Cannabis-Cookies?

Cannabis-Cookies, auch Edibles genannt, sind schon komplizierter. Die meisten verkaufte Produkte enthalten zwischen 5 und 20 mg THC pro Stück. Ein typischer Cookie aus einer Apotheke kostet 6 bis 10 Euro. Angenommen, du kaufst einen Cookie mit 10 mg THC für 8 Euro - das ist doppelt so viel pro mg THC wie bei Blüten.

Warum? Weil Edibles nicht nur Cannabis enthalten, sondern auch Backzutaten, Verpackung, Herstellung, Logistik und Gewinnmarge. Ein Cookie kostet nicht nur das THC, sondern auch die Küche, die Zeit und die Marke. Wenn du einen Cookie isst, bekommst du 10 mg THC - aber du kannst ihn nicht teilen. Du kannst ihn nicht dosieren. Du musst den ganzen Cookie essen. Und das ist teuer, wenn du nur wenig THC brauchst.

Warum sind Blüten oft günstiger pro mg THC?

Blüten sind ein Rohstoff. Edibles sind ein verarbeitetes Produkt. Das ist der Unterschied wie zwischen Weizen und Brot. Du kaufst Weizen, du backst selbst - und du sparst. Du kaufst Brot - und du zahlst für den Backofen, den Bäcker, die Verpackung.

Wenn du Blüten kaufst, kannst du selbst dosieren. Du kannst 5 mg THC in einen Tee geben. Du kannst 10 mg in eine Zigarette packen. Du kannst 15 mg in eine Vaporizer-Kammer füllen. Du hast die Kontrolle. Bei einem Cookie hast du keine Wahl. Wenn er 10 mg THC hat, musst du 10 mg nehmen - egal, ob du heute müde bist oder fit.

Ein Gramm Blüten mit 17 % THC enthält 170 mg THC. Ein Cookie mit 10 mg THC kostet 8 Euro. Das bedeutet: Für 170 mg THC müsstest du 17 Cookies kaufen. Das wären 136 Euro. Ein Gramm Blüten kostet 11 Euro. Der Unterschied ist klar: Blüten sind bis zu 12-mal günstiger pro Milligramm THC.

Person mit Vaporizer und Cookie in einer Wohnzimmerlandschaft bei Dämmerung, Hintergrund mit Notizbuch und Kräutern.

Wann lohnen sich Edibles trotzdem?

Ja, Edibles sind teurer - aber sie haben Vorteile, die Geld nicht messen kann. Wenn du keine Lust hast zu rauchen, weil du dich in der Öffentlichkeit nicht outen willst, dann ist ein Cookie diskret. Wenn du unter Schmerzen leidest und deine Lunge schon geschädigt ist, dann ist ein Edible die sanftere Wahl. Wenn du morgens einen klaren Kopf brauchst, aber abends etwas Beruhigendes willst, dann ist ein Cookie die bessere Option.

Edibles wirken langsamer - aber länger. Du fühlst die Wirkung erst nach 45 bis 90 Minuten, aber sie hält 6 bis 8 Stunden an. Blüten wirken innerhalb von 10 Minuten, aber nach 2 bis 3 Stunden ist es vorbei. Wenn du eine lange Nacht vor dir hast, ein Konzert, eine Reise - dann ist ein Edible praktisch. Du musst nicht nachladen. Du musst nicht nachdenken. Du isst eins, und es ist erledigt.

Was ist mit Selbstgemachten?

Wenn du wirklich Geld sparen willst, mach sie selbst. Kaufe ein Gramm Blüten für 11 Euro. Mache daraus Cannabis-Öl mit Butter oder Kokosöl. Backe 12 Cookies. Jeder Cookie hat dann etwa 14 mg THC. Die Kosten pro Cookie sinken auf 0,90 Euro. Das ist 90 % günstiger als ein gekaufter Cookie.

Es braucht etwas Zeit. Eine Stunde Kochen. Ein paar Zutaten. Aber du hast vollständige Kontrolle. Du weißt genau, wie viel THC drin ist. Du kannst die Cookies ohne Zucker machen. Du kannst sie mit Nüssen, Schokolade oder Zitrone würzen. Du kannst sie deinem Körper anpassen. Und du sparst jede Woche Geld.

Vergleich: ein Turm aus 17 teuren Cookies vs. eine Handvoll Blüten mit 12 selbstgebackenen Cookies, symbolisch dargestellt.

Was passiert, wenn du zu viel nimmst?

Edibles sind gefährlicher, weil die Wirkung verzögert eintritt. Viele Menschen essen einen Cookie, fühlen nichts nach 30 Minuten - und essen einen zweiten. 90 Minuten später ist es zu spät. Der Körper hat 20 mg THC aufgenommen. Plötzlich ist alles zu viel. Panik. Schwindel. Übelkeit.

Blüten sind einfacher zu dosieren. Du rauchst ein wenig. Wartest 10 Minuten. Fühlst du etwas? Dann hörst du auf. Wenn nicht, rauchst du noch ein bisschen. Du hast Rückmeldung. Bei Edibles hast du keine Rückmeldung - bis es zu spät ist.

Das ist kein Grund, Edibles zu meiden. Es ist ein Grund, vorsichtig zu sein. Fang mit 5 mg an. Warte zwei Stunden. Dann entscheide, ob du mehr brauchst.

Die richtige Wahl für dich

Wenn du sparen willst und du rauchen kannst: Kaufe Blüten. Sie sind die billigste, flexibelste und kontrollierbarste Form von Cannabis.

Wenn du diskret sein willst, deine Lunge schonen willst oder eine lange Wirkung brauchst: Nimm Edibles - aber kaufe nur kleine Dosen. Und lerne, sie selbst zu machen.

Wenn du beides kombinierst, kannst du optimal nutzen: Blüten für den Tag, Edibles für die Nacht. Oder Blüten für die ersten Male, Edibles für die Routine. Es gibt keine richtige oder falsche Wahl. Es gibt nur die Wahl, die zu deinem Leben passt - und zu deinem Geldbeutel.

Was du wirklich brauchst

Ein kleiner Dosierer für Blüten. Ein Vaporizer, wenn du nicht rauchen willst. Ein paar Silikonformen, wenn du selbst backen willst. Ein Notizbuch, um zu protokollieren, was du genommen hast und wie du dich gefühlt hast.

Das ist alles. Keine teuren Marken. Keine übertriebenen Versprechen. Keine teuren Cookies. Nur klare Informationen und deine eigenen Erfahrungen.

Sind Cannabis-Cookies legal in Deutschland?

Ja, aber nur, wenn sie aus zugelassenem Cannabis mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % hergestellt wurden - oder wenn sie in einer Apotheke mit Rezept verkauft werden. Selbstgemachte Edibles aus konsumfähigem Cannabis (mit mehr als 0,2 % THC) sind rechtlich in einer Grauzone. Der Anbau und die Verarbeitung sind nur für bestimmte Zwecke erlaubt. Der Konsum von selbstgemachten Edibles ist nicht strafbar, aber die Herstellung kann rechtliche Risiken mit sich bringen.

Wie lange hält die Wirkung von Edibles an?

Die Wirkung von Cannabis-Edibles setzt meist nach 45 bis 90 Minuten ein und hält zwischen 6 und 8 Stunden an. Manche Menschen spüren leichte Effekte bis zu 12 Stunden, besonders bei höheren Dosen oder bei Menschen mit langsamer Stoffwechselrate. Im Vergleich dazu wirken Blüten innerhalb von 10 Minuten und klingen nach 2 bis 4 Stunden ab.

Wie viel THC sollte ich als Anfänger bei Edibles nehmen?

Als Anfänger solltest du mit 2,5 bis 5 mg THC beginnen. Das ist weniger als die Hälfte der üblichen Dosis in einem Standard-Cookie. Warte mindestens zwei Stunden, bevor du mehr nimmst. Viele Menschen verwechseln die Verzögerung der Wirkung mit „keine Wirkung“ - und nehmen zu viel. Das führt oft zu unangenehmen Erfahrungen.

Kann ich Blüten und Edibles kombinieren?

Ja, das ist möglich - und viele tun es bewusst. Ein kleiner Kick mit Blüten am Morgen, gefolgt von einem Edible am Abend, kann eine gute Balance aus klarem Kopf und tiefer Entspannung bieten. Aber: Kombiniere nicht hohe Dosen. Wenn du 10 mg THC als Cookie isst, nimm dann nur 2-3 mg mit Blüten dazu. Sonst riskierst du Überdosierung.

Warum sind Edibles in Apotheken so teuer?

Edibles in Apotheken sind teuer, weil sie als verschreibungspflichtige Medikamente gelten. Sie müssen strengen Qualitätskontrollen, Herstellungsstandards und Verpackungsvorschriften entsprechen. Die Kosten für Zulassung, Laboranalyse, sterile Produktion und medizinische Dokumentation werden in den Preis einberechnet. Das macht sie teurer als reine Blüten - aber auch sicherer und dosierbarer.